Im Zukunftsbericht 2014 des österr. Gemeindebundes wurde nun ein Erfahrungsbericht aus Ardagger über Hochwasser&Absiedlung veröffentlicht.
Hier zur Druckversion (Ab S. 71): http://issuu.com/gemeindebund/docs/__sterreichischer_zukunftsbericht_2
Das jüngste Donauhochwasser vom Juni 2013 hat den Ruf nach noch besseren Schutzmaßnahmen wieder befeuert. Und egal ob am Berg oder im Tal: Auch nach jeder Mure und nach jedem Lawinenabgang gibt es immer dieselbe Frage: Wie schützen wir uns in Zukunft vor diesen Gefahren? Waren es früher fast ausschließlich Dämme und technische Anlagen, um Gebäude zu schützen, so sind mittlerweile Absiedlungen größeren Stils erprobt und gehören zum Standardrepertoire der Katastrophenvorsorge dazu. Aber Absiedelung und damit ein Ausweichen vor der Gefahr nur zu wollen heißt noch lange nicht, dass eine solche Absiedlung auch in allen Fällen gelingt. „Hab und Gut“ zu verlassen ist neben der reinen Finanzierung und Abwicklung auch eine „Lebensentscheidung“ für die Betroffenen.
Im Machland Nord und Süd entlang der Ober- und Niederösterreichischen Donaugrenze hat man seit den 1960er Jahren abgesiedelt. Zuerst waren es nur einzelne Pioniere und Visionäre, es waren diejenigen die sich sowieso verändern wollten und auch jene, bei denen der Leidensdruck durch vielmalige Überflutungen ernorm war, die das Angebot des Landes und des Bundes angenommen haben und „gegangen“ sind.
Aber nach den anfänglichen Erfolgen im NÖ. Machland in den 1970er und 1980er Jahren gerieten die Bemühungen ins Stocken und viele verweigerten sich in der Folge den Angeboten, die Ihnen gelegt wurden.
Trotzdem sind heute – nach 40 Jahren – im OÖ. und NÖ. Machland entlang der Donau zusammen mehr als 400 Wohnobjekte (253 allein nach dem Hochwasser 2002 im OÖ. Machland) – auch diejenigen, die nur bei großen Hochwässern unter Wasser standen – abgesiedelt und haben in Lagen, die vor Hochwasser sicher sind, völlig neu begonnen. Das Schadensausmaß ist durch die Absiedlung heute um ein Vielfaches reduziert. Es wird sogar davon gesprochen, dass sich Absiedelungen schon nach einigen wenigen Hochwässern „rechnen“. Die Betroffenen selbst sehen ihre Absiedlungsentscheidung im nachhinein als die einzig richtige an und könnten sich ein Wohnen im Überflutungs-&Gefährdungsbereich heute nicht mehr vorstellen. Und auch die Behörden bewältigen Hochwässer in Absiedelungsbereichen „leichter“, weil die Gefährdung von Menschen und Sachen und damit die akute Sorge für Mensch und Infrastruktur nachhaltig reduziert werden konnte.
Was war passiert? Warum wurde der anfängliche Widerstand gegen die Absiedlung aufgegeben und warum sind die meisten dann doch gegangen? Aus den Erfahrungen im OÖ. und NÖ. Machland lassen sich zahlreiche allgemeine Erfahrungen und Rahmenbedingungen bzw. ganze Maßnahmenbündel ableiten, wie Absiedlung gelingen kann.
Zuerst ein Blick auf die emotionalen Hintergründe
Denn das Verständnis für die Besiedelung, für das Leben der Menschen vor Ort und auch manchmal für den Entscheidungsnotstand der Verantwortlichen ist die Basis für nachhaltige und langfristig tragbare Lösungen.
a) Den Betroffenen kann man keinen Vorwurf machen
Die Besiedelung hat einen geschichtlichen Hintergrund, die damals weder „Verbotszonen“ kannte noch „wusste.“
Das Machland an der Donau wurde vor Jahrhunderten deswegen zuerst landwirtschaftlich besiedelt, weil es eines der fruchtbarsten Gebiete an der Donau ist. Und bei dieser Erstbesiedelung waren die Prioritäten der Menschen in erster Linie auf Existenzsicherung ausgelegt. Mit dem Hochwasser hatte man von Anfang an zu leben gelernt und Gefahren auch bewusst in Kauf genommen. Tiere wurden bei Hochwasser in den Bauernhäusern einfach für wenige Tage im „Auftrieb“ (oberer Stock/Heuboden) gefüttert und gemolken. Eine ganze Armada an Pontonbooten war im Hochwasserfall im Einsatz. Die Feuerwehren waren besonders ausgerüstet. Der Wille zur „Eroberung der Landschaft“, zur Kultivierung und zur Inbesitznahme stand – wie in so vielen heutigen Gefährdungsbereichen – im Vordergrund. Und je länger es keine Hochwässer gab, umso größer war wiederum die Bereitschaft und der „Druck“ weitere Teile des Machlandes zu besiedeln. Es ging in den 1960er und 1970er Jahren in den nördlichen Machlandbereichen sogar soweit, dass zu den landwirtschaftlichen Anwesen in den höheren Austufen auch noch Einzelhausbauten, sogar Gewerbe-&Industriestandorte dazukamen. Und das unter den Augen der Behörden, die damals auch rechnerisch und statistisch von einer viel geringeren Bedrohung ausgehen konnten. Dass seit 2002 im Machland die HQ 100 Linien um 80 Zentimeter angehoben werden mussten und dass auch die Sensibilität vor noch größeren Gefahren angesichts Klimaveränderungen steigt, wissen wir jetzt. Aus dem heutigen Wissen ist den Vorgängergenerationen auf jeden Fall kein „Verschulden“ anzulasten und muss Absiedlung völlig unbelastet für die heute Betroffenen entschieden werden können.
b) „Gebranntes Kind meidet das Feuer….“
Die persönliche, immer wiederkehrende und vor allem große Betroffenheit ist die größte Triebfeder für Absiedlung.
Noch in der Nachkriegszeit war zwar der Schaden durch Ernteausfall nach Hochwässern enorm, aber bei den Häusern war ein vergleichsweise damals noch „akzeptabler“ Schaden entstanden: Die Lehmziegelmauerwerke trockneten rasch wieder aus, Brunnen waren nach wenigen Tagen wieder nutzbar, Holzböden waren zwar verwunden, aber „legten“ sich auch wieder. Und auch die Felder konnte man nicht so einfach aus der Entfernung bewirtschaften. Kurzum: Die existenzielle Betroffenheit stieg erst mit dem Wert und Standard der Häuser und des Lebens in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts stark an. Häuser mit standardgemäßen Elektroinstallationen, die heute nach einem Hochwasser herausgerissen werden müssen, Wärmedämmfassaden, die im Winter abfrieren, Furniereinrichtungen und Böden, die „zergehen“… bewirken heute nach einem Hochwasser fast schon einen Totalschaden an einem Gebäude. Und mit der Möglichkeit, die landwirtschaftlichen Flächen maschinell auch von außerhalb des Überflutungsbereiches zu bewirtschaften, stieg letztlich auch von der wirtschaftlichen Seite die Bereitschaft, abzusiedeln und eine dauerhaft neue Existenz zu beginnen.
Es ist letztendlich die hohe finanzielle Betroffenheit, der immer wieder kehrende Schaden und die damit einhergehende „emotionale“ Betroffenheit, eine ganz wesentliche Triebfeder für Absiedelung.
c) „Was tun mit ganzen Ortschaften…..? Eine „Zwickmühle“ für „soziale“ Entscheidungsträger
Es braucht bewusst vorgedachte neue Orts-&Beziehungsstrukturen – aber auch das Bewusstsein, dass es anders sein wird.
Im OÖ. Machland hat man sich nach dem Hochwasser 2002 auch dazu durchgerungen, ganze Ortschaften abzusiedeln. Eine noch schwierigere Entscheidung, als bei Einzelobjekten im Grünland, weil damit natürlich auch das „Aufgeben“ ganzer Orts-, Beziehungs- und Sozialstrukturen verbunden ist. Zahlreiche Dokumentationen haben sich mittlerweile damit beschäftigt, wie sich das bislang „gewohnte“ Zusammenleben für die Betroffenen, die dann teilweise auf mehrere Neusiedlungsbereiche verstreut sind, verändert hat. Es ist in jedem Fall „anders“ geworden. Das bedeutet für erfolgreiche Absiedlung von Ortsstrukturen aber auch, dass auch ein Vorausdenken vieler sozialer Funktionen notwendig ist, um annähernd wieder ähnliche Rahmenbedingungen für eine bestmögliche Siedlungs-Beziehungsqualität zu erreichen. Und es bedeutet auch, dass Menschen auf diese Änderungen bewusst hingewiesen und bei der Vorbereitung begleitet werden müssen. Für die ortspolitischen Verantwortungsträger heisst es ebenfalls, gewohnte überblickbare Strukturen, auch Teile des Vereinslebens aufzugeben und möglicherweise in Kauf zu nehmen, dass sogar in die Nachbargemeinden abgesiedelt wird.
d) Absiedlung heißt, einen Teil seiner Geschichte zurückzulassen
… und „Der Drang sich zu verändern, nimmt mit dem zeitlichen Abstand zur Katastrophe ab“
Selbstverständlich sind die von Absiedlung betroffenen Objekte nicht nur Existenz, sondern auch ein Teil der persönlichen Geschichte ihrer Besitzer. Jede Schraube, jedes Bild, jeder Gegenstand – mit allem im Haus – verbindet man etwas. Und es ist auch die Erfahrung aus dem Machland, dass gerade das Zürucklassen des eigenen Geburtshauses oder des Anwesens, das man lange Zeit auf- und ausgebaut hat, emotional am schwierigsten ist. Nicht nur bei älteren Personen, sondern auch bei vielen „jüngeren“, die eine hohe Bindung an ihre Haus haben.
Wenn man viele dieser Existenz-Entscheidungsprozesse beobachtet hat und diejenigen, die abgesiedelt sind, mit denen, die im Überflutungsbereich geblieben sind, vergleicht, so hatten zwar die Absiedler einen schwierigen Entscheidungsprozess und eine intensive Zeit des Abbruches und Neubaues. Am Ende sind sie aber sorgenfreier. Während die letzten Verbliebenen, die sich nicht entscheiden konnten zu Gehen, sich die Veränderung zwar erspart haben, aber laufend mit der Sorge vor einem irgendwann wieder kommenden Ereignis leben. Die Sorge nimmt zwar mit dem zeitlichen Abstand zur Katastrophe ab, aber die wenigsten schaffen es, die Katastrophenbilder und die Belastungen dauerhaft aus dem Unterbewusstsein zu verbannen. Immer wieder kommen diese Dinge hoch – spätestens bei der Ankündigung von Katastrophen in den Medien ..….
Neben den Emotionen zählen letztendlich die Fakten
Je klarer die Rahmenbedingungen, umso leichter wird die persönliche Entscheidung zur Absiedlung, ist eine entscheidende Erkenntnis aus einigen Jahrzehnten Absiedlungspraxis an der Donau. Folgende Fakten waren und sind es, die die persönliche Entscheidung zur Absiedlung erleichtern:
a. Die finanzielle Möglichkeit
Beim passiven Hochwasserschutz durch Absiedlung wurde den Liegenschaftsbesitzern eine Ablösesumme in der Höhe von 80% des Zeitwertes der zur Absiedlung bewilligten Gebäude angeboten. Weiters wurden 80% der Abbruchkosten gewährt. Eine Auszahlung erfolgte in Raten und die letzte Rate erst nach endgültigem Abbruch der Absiedlungsobjekte und nachdem sich die Länder OÖ. und NÖ. mit einem absoluten Bauverbot auch durch Grundbuchseintrag abgesichert haben. Gewährt wurde diese Finanzierungsmöglichkeit nur in eigens dafür im Zuge von Gesamtschutzprojekten ausgewiesenen Zonen. Weiters haben die Gemeinden individuell durch kleinere Hilfen bei der Erschließung von neuen Baugrundstücken u.ä. zusätzlich mitgeholfen.
b. Ein möglicher neuer Wohnstandort und eine klare Perspektive, wie´s weitergeht
Bei den Absiedlungen an der Donau war es nicht zwingend notwendig, neu zu bauen. Die meisten entschlossen sich aber, in ihrer Gemeinde und in nächster Nähe im sicheren Gebiet wieder eine Existenz zu schaffen. Fragen der Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes oder der eigenen Felder und der möglichste Erhalt von Ortsanschluss und Nachbarschaft waren auf Seiten der Betroffenen wichtig. Die Erschließung geeigneter Neusiedlungsgebiete stellte für die Gemeinden die größte Herausforderung dar und wurde jeweils im Zusammenwirken der Ortsgemeinde mit den Raumordnungsbehörden und örtlichen Grundbesitzern gelöst. Ein spannendes Beispiel dazu gibt es in der Gemeinde Baumgartenberg, wo 15 große Landwirte in der eigenen Gemeinde „umgesiedelt“ sind und heute bis zu 5km zu ihren Feldern in die Au fahren müssen.
c. Klare Richtlinien für Verbotszonen und Einschränkungen bei weiteren Entwicklungen
Im Lauf der Jahrzehnte wurden in Absiedlungszonen auch über den historisch gegebenen Baubestand hinaus Einschränkungen bei der Bebauung verhängt. Eine Entwicklung war damit – ohne Absiedlung – nur mehr eingeschränkt auf den Bestand möglich. Dies führte natürlich bei Entscheidungen über Bauprojekte über kurz oder lang auch zur Entscheidung für eine Absiedlung und hat sicherlich auch einige stark mitbeeinflusst.
d. Die persönliche und organisatorische Fähigkeit der Umsetzung
Der völlige Abriss und Neubau einer Liegenschaft in nur kurzer Zeit und die damit verbundenen Projektmanagementanforderungen (Finanzierung, Behördengänge, Planung, Genehmigung, Errichtung Anschlüsse, Bauausführung, Abrechnungen, usw.) waren für viele Absiedler eine riesen Herausforderung. Gerade in besonderen Lebenssituationen (ältere Menschen, Alleinstehende, Menschen mit besonderen Bedürfnissen usw.) war dies nur mit Hilfe von Außen oder aus einer Großfamilie bzw. dem Bekanntenkreis möglich. Es waren auf jeden Fall oft mindestens so große Sorgen, „wie man das persönlich denn schaffen könnte“, wie die Fragen der Finanzierung und der Neuansiedlung . Eine entsprechende Begleitung durch Vertreter der Ortsgemeinde war hier oftmals hilfreich und vor allem schon lange im Vorfeld entscheidend für den Erfolg und den reibungslosen Ablauf der Aussiedlung.
e. Ein positiv motivierendes Umfeld
Absiedlungsprojekte standen immer im breiten Lichte der Öffentlichkeit. Insofern gab es von nah und fern auch sehr persönliche Meinungen und „Zurufe“ im generellen und speziellen. Im Großen und Ganzen beeinflusste eine allgemein positive Stimmungslage auch die Motivation zur Absiedlung stets positiv. In Einzelfällen waren es sogar – wie auch bei anderen gruppendynamischen Prozessen – die Entscheidungen einzelner „Meinungsbildner“ selbst aus dem Überflutungsgebiet zu Gehen, die dann andere zur Absiedlung mitmotivierten.
f. Die eigene Persönlichkeitsstruktur
Denn „Wenn´s einem recht wird“ ist auch individuell völlig verschieden. Es ist auch von der eigenen Persönlichkeitstruktur und der Summe der entscheidenden Familienmitglieder abhängig. Gerade Menschen, die in ihrem Leben „Bewahrer“ sind, brauchten eine höhere „Motivation“ oder auch einen höheren „individuellen Leidensdruck“ um sich für eine Absiedlung zu entscheiden. Für die Entscheidungsträger bedeutete dies natürlich auch sehr oft ein ganz besonderes Eingehen auf individuelle Lebenssituationen und Charaktere, die allerdings zumeist nur in vielen Gesprächen und mit dem Zusammenbringen der richtigen Leute lösbar waren, aber nicht übersehen werden dürfen.
g. Jeder Schritt muss erklärt werden. Vertrauen auf allen Seiten.
Schon im Vorfeld einer Absiedlungsentscheidung, aber auch während der Phase der endgültigen Entscheidung und Durchführung der Absiedlung braucht es ein hohes Maß an Vertrauen. Gerade die Ortsgemeinde und der Bürgermeister haben hier eine Schlüsselrolle als Garant, dass „das auch alles funktionieren wird“ was zugesagt wurde. Denn meist war und ist es ein kompliziertes Regelwerk, sind es verschiedene Rechtsmaterien und Stolpersteine, der Umgang mit bis dahin unbekannten Behörden und sehr individuelle Situationen, die die Menschen zumeist nur einmal in ihrem Leben in dieser Intensität zu bewältigen hatten. Die persönliche Begleitung durch den Bürgermeister oder eine andere Vertrauensperson vor Ort war und ist in vielen Entscheidungssituationen dabei entscheidend und erforderte von diesen Verantwortungsträgern auch ein hohes Maß an persönlichem Einsatz.
Und auch im allgemeinen haben wir an der Donau die Erfahrung gemacht, dass Kommunikation und ein laufendes – auch öffentliches Erklären (in Form von Sitzungen, Schreiben u.a.) über Entwicklungen begleitend zu einem Entscheidungsprozess für Absiedlung enorm wichtig ist. Nur so kann eine starke Verunsicherung des Einzelnen bewältigt werden.
Für Entscheidungsträger bedeutet das ….
a) Absiedlung braucht einen klaren und langfristigen Plan
Die Konsequenz einer übergeordneten Planungsebene mit einer langfristigen Perspektive zur Absiedlung ist unabdingbar. Sie ermöglicht Betroffenen nicht nur kurzfristig, sondern auch an Lebensentscheidungspunkten (zBsp.bei Betriebs- oder Hausübergabe) eine Entscheidung zur Absiedlung und das macht diesen Schritt mit einer entsprechenden Vorlaufzeit sicher leichter.
b) Absiedlung braucht eine langfristige finanzielle Basis
Absiedlungen werden im Schutzwasserbau sehr oft noch immer als die „teurere“ Maßnahme angesehen. Langfristig sind sie aber immer öfter „billiger“, weil auf Dauer auch Erhaltungs- und Wiederherstellungskosten von Schutzbauten miteinbezogen werden müssen. Unter diesem Gesichtspunkt ist einer langfristigen PLANUNG auch eine langfristige FINANZIERUNG von Absiedlungen gegenüberzustellen. Dies würde in vielen Fällen auch aus finanzieller Sicht dem Absiedeln immer öfter den Vorzug vor den reinen Schutzbaumaßnahmen geben. Eine eigene Finanzierungslösung für Absiedlung – irgendwo angesiedelt zwischen Katastrophenfonds und dem Hochwasserschutzbau, wäre anzustreben und sollte eine langfristige Dotierung ermöglichen.
c) Absiedlung braucht Gespür
Trotz übergeordneter Planung ist das Gespür und die menschliche „Umsetzungsnähe“ auf Ebene der Gemeinde unabdingbar. Eine nachhaltige Absiedlungsentscheidung muss wachsen können und braucht umso mehr Begleitung. Von den Bürgermeistern ist dabei hohe Verantwortlichkeit gefordert. Denn von Angesicht zu Angesicht, einem Abzusiedelnden gegenüberzusitzen und gemeinsam Lösungen zu finden, braucht auch ein Höchstmaß an Empathie, menschlicher Qualität und umsetzungsorientiertem Verständnis.
Ein Gedanke zu “Gemeindevertreter: “Weg aus den roten Zonen – wie Absiedlungen gelingen” – Artikel im Zukunftsbericht des österr. Gemeindebundes.”