Das Budget der Gemeinde Ardagger wurde am 3.12.2015 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen. Der ordentliche Haushalt (€ 5.017.000,–) und der ausserordentliche Haushalt (3.888.000,–) ergeben zusammen ein Gesamt-Ausgabenvolumen von € 8.905.000,– . Während im ordentlichen Haushalt die prognostizierten Einnahmen aus den Bundesertragsenteilen nahezu gleich bleiben (als Folge der Mitfinanzierung der Gemeinde bei der Steuerreform), steigen die Beiträge für Gesundheit (Krankenhausbeiträge) und Sozialhilfe&Jugendwohlfahrt zwischen 3,5% und 5%. Und auch wegen anderer Förderkürzungen und gleichzeitiger Mehraufwändungen ist die Gemeinde gefordert, weiterhin strukturell Kosten zu reduzieren.
Was verbirgt sich nun aber konkret hinter den Zahlen und für welche Projekte wird 2016 wieviel Geld in die Hand genommen?
Der Zu- und Umbau bei der Volksschule Ardagger schlägt mit rund
1.600.000,– zu Buche. Das Projekt besteht mittlerweile aus 3 Teilen: a) Der Zubau zur Kleinkind- und Tagesbetreuung; b) die weitere Sanierung des nun 40 Jahre alten Volksschulgebäudes inkl. neuer Raumaufteilung, WC Sanierungen und c) die Neuinstallation der Heizung (Wärmepumpe, Tiefenbohrungen und Fußbodenheizungen). Finanziert wird dieses Projekt vor allem mit Darlehensaufnahmen, wobei die Zinsen überwiegend gefördert werden.
Im Straßenbau – vor allem für die Siedlungserschließungen (Straßenneuanlagen in Stephanshart, Sanierungen nach Leitungserneuerungen in Stift Ardagger und Asphaltierungen) sind neben einem neuen Güterweg am Kollmitzberg und einigen kleineren Sanierungen insgesamt € 573.000,– vorgesehen.
Für Kanalneubau und -sanierung (Abwasser und Regenwasserkanäle) sind € 400.000,– vorgesehen. Auch diese Summen sind vorwiegend für die neuen Siedlungsgebiete reserviert.
Die Erneuerung von Wasserleitungen (alte Eternitleitungen) und für die Schaffung von Notwasserversorgungen (zweiter Brunnenstandort/Planung und Teilausführung Verbindungsleitungen Markt-Stift/Stift-Stephanshart) sind € 282.000,– vorgesehen.
Die Verlegung von Lichtwellenleiter-Leerrohren ist im Zuge der oben genannten Bauvorhaben überall vorgesehen. Dafür sind auch rund € 210.000,– vorgesehen.
Das Projekt gemeinsames FF Katastrophenschutzlager in Stephanshart ist mit € 130.000,– veranschlagt.
Für Dorferneuerungsprojekte sind € 80.000,– vorgesehen. Damit sind kleinere Projekte in den Orten möglich und auch für die Viertelsfestivalvorhaben am Kollmitzberg anlässlich der 50o Jahre Kirtag wurde vorgesorgt.
“Finanziell” abgeschlossen werden soll 2016 der erste 5 ha Teil des gemeinsamen Betriebsgebietes Nord mit den Nachbargemeinden Neustadtl und Viehdorf. Hierbei sind allerdings aufgrund der Vorfinanzierung durch die Gemeinde keine Eigenmittel mehr erforderlich, sondern Rückflüsse von € 270.000,– zu erwarten.
Letztlich ist auch noch eine größere Position für den Abschluss der Arbeiten am Hochwasserschutzdamm vorgesehen. € 50.000,– sind als weitere Gemeinde-Eigenmittel (20% der weiteren Baukosten) budgetiert.
Zusammegefasst: Viel Geld wird 2016 in unserer Gemeinde im sprichwörtlichen Sinn des Wortes für die ZUKUNFT “vergraben”, denn von den 3.888.000,– im außerordentlichen (Projekt-) Haushalt entfallen rund die Hälfte des Betrages auf Leitungen und Straßen. Dieses “Vergraben” aber stellt sicher, dass unsere Siedlungsgebiete und Betriebe auch in Zukunft bestens erschlossen sind und Wohnen und Arbeiten bei uns bestens möglich ist. Und dann wird mit dem Volksschulum- und zubau bzw. der neuen Kleinstkindbetreuung auch in die Bildung und Erziehung unserer Kinder gewaltig investiert. Damit wollen wir bei der Betreuung der “Kleinsten” unsere Familien und Alleinerziehenden bei Bedarf auch größtmöglich unterstützen.
Der Gesamt-Schuldenstand der Gemeinde wird sich wegen des Volksschulum- und zubaues 2016 um rund € 1,3 Mio. auf rund € 5,8 Mio. erhöhen. Inkludiert sind bei diesen Gesamtschulden die durch Gebühren bedeckten Schulden für Kanal&Kläranlage (rund € 2,3 Mio.) und bestehende Leasingverpflichtungen für das Moar Haus Stephanhart und die Neue Mittelschule (zusammen € 1,9 Mio.). Dem Schulden stehen aber auch rund € 1,9 Mio. an allgemeinen Rücklagen, Rücklagen für Pensionen und Kanal/Trinkwasser/Wohnungen und die kleineren Beteiligungen (Mostbirnhaus, Betriebsgebiet Kematen, Raika Gschäftsanteile) gegenüber.