Ardagger – Frühstücksnews – Donnerstag, 21.7.2022

Sehr geehrte Gemeindebürgerin! Sehr geehrter Gemeindebürger!

Der österr. Strompreisindex steigt im August um weitere 12,8%. Gegenüber dem August vor einem Jahr sind es mittlerweile 247% Anstieg >> sagt der e-controll Strompreisindex. Real sind das – weil es da große regionale und auch Anbieterunterschiede gibt – aktuelle Strompreise zwischen € 27,– Cent und 72 Cent pro KWh (inkl. Netzkosten und Abgaben). Für Niederösterreich rechnete die e-control am 1.7.2022 mit rund 40,64 Cent pro KWh im Jahresdurchschnitt für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3500 KWh Verbrauch vor. >> siehe auch Homepage zum Thema Stromkosten der e-Control:

 

Ein Ende des Anstieges ist im Moment nicht in Sicht. Zudem handelt es sich bei den Stromrechnungen zumeist um Jahresdurchrechnungen und Erhöhungen sind somit auch erst mit Spätwirkung auf der Rechnung sichtbar und im Börsel spürbar! Die Dramatik des dauerhaften Anstieges ist aber da – auch wenn sie noch nicht bei allen ins Bewusstsein gerückt ist.

Um diesen ersten Schock der unmittelbaren dramatischen Anstiege abzufedern hat Landeshauptfrau Mikl-Leitner schon vor einiger Zeit einen österreichweiten Strompreisdeckel gefordert und nun im Land Niederösterreich selbst gehandelt: Zwischen Oktober 2022 und 30. September 2023 wird der “blau-gelbe Strompreisrabatt” eingeführt. Finanziert soll er aus Dividenden werden, die vor allem der Landesenergieversorger EVN an das Land jährlich ausschüttet. Von rund € 250 Mio. Gesamtkosten ist da die Rede. Und nachdem erst “nur auf 80%” eines durchschnittlichen Haushaltsverbrauches angerechnet wird, soll er die Menschen auch generell zum Stromsparen anregen. Denn mit STROM SPAREN kann man letztlich auch am meisten GELD SPAREN!

Und das ist Faktum beim “blau gelben Strompreisrabatt”:

  • Der Strompreisrabatt orientiert sich an der Zahl der Personen im Haushalt und ist damit “treffsicherer” als viele andere Modelle
  • Er beträgt 11 Cent pro kWh als Rabatt
  • Gewährt wird er für das Volumen von 80% des Verbrauchs eines durchschnittlichen Haushalts. Für den Verbrauch, der über diese 80% hinausgeht werden marktübliche Preise verrechnet. Wer Strom spart und weniger verbraucht, profitiert daher überdurchschnittlich vom blau-gelben Strompreisrabatt.
    • Ausgangspunkt der Berechnung der jeweiligen Haushaltsentlastung ist der von der E-Control angenommene durchschnittliche Jahresstromverbrauch.
    • Für Einpersonenhaushalte sind das 1.927 kWh pro Jahr, bei zwei Personen im Haushalt 3.095 kWh und bei drei 4.255 kWh.
    • Abzüglich einer sogenannten Energiespartangente von 20 Prozent des Durchschnittsverbrauchs pro Haushalt ergibt sich das mit elf Cent pro Kilowattstunde unterstützte förderfähige Stromvolumen.
    • Dem Modell zufolge resultiert für
      • einen Ein-Personen-Haushalt eine jährliche Ersparnis von knapp 170 Euro
      • bei zwei Personen im Haushalt rund 272 Euro
      • bei drei 374 Euro
      • Für fünf Menschen sind es 457 Euro
      • für jede weitere Person kommen 41,27 Euro hinzu.
  • Der Rabatt kann ab 1. September beantragt werden und wird vom Energieversorger ab Oktober automatisch gutgeschrieben (bei EVN, Wienstrom o.a.)
  • Sollte der Energieversorger (speziell bei kleineren Energieversorgern) keine Möglichkeit dazu haben, kann die Förderung direkt beim Land NÖ ab 1. September beantragt werden
  • Die Beantragung wird dann über eine einheitliche Internetmaske erfolgen. Wer dazu keine Möglichkeit hat, dem kann dann auch auf dem Gemeindeamt geholfen werden.
  • Beantragen können alle Stromkunden (Rechnungsadressaten), die Niederösterreicherinnen  und Niederösterreicher mit Hauptwohnsitz per 1. Juli sind.

Hier auch noch einige Medienberichte dazu:

Generell – und darauf müssen wir uns wohl einstellen – werden die Strompreise noch weiter steigen oder zumindest nicht rasch fallen >> das schreibt u.a. auch der KURIER aktuell nach Einschätzung von EVN Experten. Persönlich teile ich diese Einschätzung solange soviele Unsicherheiten (zum Beispiel auch im Machtpoker über den Gasnachschub aus Russland u.a. Gasquellen als einen der Hauptenergieträger für die Stormerzeugung) bestehen und keine wirklichen Alternativen in Sicht sind. Erst eine konsequente Umstellung auf erneuerbare und vor allem auch EIGENE Energiequellen und ein konsequentes STROMSPARPROGRAMM (vom Verzicht bis zu mehr Energieeffizienz bei Geräten und Anlagen) kann mittelfristig wieder Beruhigung bringen. Jetzt sind wir alle gefordert: Das Land Niederösterreich, das mit einer großen aber sinnvollen Kraftanstregung für 1 Jahr GEWINNE an die Menschen umleitet und damit Härten ausgleicht aber gleichzeitig auch damit Zeit verschafft, umzustellen. Und letztlich auch jede und jeder einzelne Stromkunde, der nun gefordert ist, auch seinen Stromverbrauch mit alternativen Energiequellen vom Dach, mit Beteiligung an Energiegemeinschaften oder durch STROM sparen und noch mehr Effizienz bei den Geräten einzuschränken. Das wird noch viel KOSTEN aber auch KONSEQUENZ und VERZICHT bedeuten, bis sich in den kommenden Jahren eine neue Situation “eingespielt” hat. Frei nach dem Motto: “In jeder Krise liegt auch eine Chance!”

Damit heute nur kurz noch zum Musical GREASE, das gestern in Amstetten Premiere hatte. Ein schwungvolles Musical voll tänzerisch exzellenter Einlagen und Songs, die ins Ohr gehen, weil wir sie alle kennen. Ein Abend der Entspannung und des Ausspannens. Und das braucht´s auch in herausfordernden Zeiten. Wenn Du noch keine KArten hast – 12.500 sind schon verkauft – aber einige gibt´s noch, hat mir AVB Geschäftsführer Christoph Heigl gestern gesagt. Schau einfach rein auf:

…. und komm auch Du zum Musical Grease nach Amstetten!

Alles GUTE für Deinen heutigen TAG! Viel ERFOLG aber auch trotz Hitze stets einen kühlen Kopf. Einen schönen Donnerstag!

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